Selten über Reisen zu schreiben, war gestern – wobei physische Reisen besser angetreten, statt gelesen werden sollten. Die nächste Episode von «Zeitreisen» führt zurück nach Dresden.
«Zeitreisen» geht weiter mit meiner Reise im Februar 2023 in die Hauptstadt des deutschen Freistaats Sachsen. Die Serie führt Episode für Episode eine Reise zurück. In jeder Folge stecken ein Titelbild, ein Rezept, ein Lied und 13 Fotos.
In Dresden habe ich mich an den sächsischen Dialekt gewöhnt und mit ihm versöhnt. Es ist etwas angenehmer, wenn man in einer Sprache auch Dinge hört, die einem gefallen, als nur Dinge, die das nicht tun. Die Sprache lässt sich zum Beispiel in Sachsens Kaffeehäusern hören – dazu passt ein Stück Eierschecke perfekt.
Dresdner Eierschecke
Rezept für eine 28-cm-Springform
Für den Boden
50 g Maragarine
50 g Zucker
2 Eier
1 (gehäufter) Teelöffel Backpulver
Für die Crème
500 g Quark (20 % Fett)
2 Eier
150 g Zucker
Ausserdem für die Schecke
1 P. Vanillepuddingzucker
500 ml Milch
125 g Butter (zerlassen)
75 g Zucker
1 P. Vanillezucker
3 Eier (getrennt)
Zubereitung
Zuerst für die Schecke (oberste Schicht) aus dem Vanillepuddingpulver, der Milch, dem Zucker und dem Vanillezucker einen Pudding kochen. Anschliessend zum Erkalten beiseite stellen. Auf die Oberfläche Klarsichtfolie legen, damit sich keine Haut bildet.
Jetzt den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Springform ausbuttern.
Die Zutaten für den Boden zu einem Teig vermengen und in die Form füllen. Zirka zehn Minuten bis goldgelb vorbacken. Den Boden abkühlen lassen.
Die Zutaten für die Crème mischen.
Für die Schecke die drei Eier trennen. Den Pudding mit dem Schneebesen aufschlagen, die zerlassene Butter und die Eigelbe unterrühren. Das Eiweiss steif schlagen und vorsichtig unterheben.
Den erkalteten Boden mit der Quarkmasse bestreichen, dann die Scheckenmasse obendrauf geben.
Bei 180 Grad Umluft zirka 45 Minuten backen.
Man kann die Schecke gleich nach dem Erkalten essen.
Musikalischer Begleitservice
Wenn ich alleine in Deutschland bin, begegne ich immer Menschen, die mir Tipps geben. Der gleiche Mensch, der mir die Eierschecke empfohlen hat, hat mir vom Goldenen Reiter erzählt. Von da an war ich mit dem Lied dazu in Dresden unterwegs.
13 Fotos
In Dresden ist die Altstadt neu und die Neustadt alt. Mein schönes Quartier war in der nicht so schönen Altstadt. Einmal zog ich los in die Sächsische Schweiz.
Während meines Aufenthalts jährte sich die Zerstörung Dresdens mit gespenstigen Stunden. Der Zerstörungsmythos stellt das Bild der unschuldigen Kunst- und Kulturstadt dar, die kurz vor Kriegsende sinnlos zerstört wurde.
In den 2000er Jahren wurde das Gedenken mit dem Protest gegen die zunehmende Teilnahme von Neonazis aktualisiert. Auf meiner Reise äusserte sich das dadurch, dass die Innenstadt abgeriegelt wurde. Einmal drin, kam man bis in die Abendstunden nur auf extremen Umwegen wieder raus.
Dresden war die Fortsetzung einer Reise von 2019, die noch nicht zu Ende ist.
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